Wiesbadener Kurier
„Man lernt ein sehr freundliches Instrument“
Kleiner Musikladen hat sich auf Ukulelen spezialisiert / Kurse und Bandproben
Von Robin Eisenmann
WIESBADEN. Dass sich die sanften Klänge der Ukulelen schon nach kurzer Zeit zu einem Publikumsmagneten in der kleinen Langgasse entwickelt haben, überrascht Beate Junghans immer wieder. Seit 2021 hat die Geschäftsführerin des kleinen Musikladens „La Musica“, der auf Klassik- und Jazz-CDs spezialisiert ist, die Miniatur-Gitarren in ihr Angebot aufgenommen. Die zündende Idee kam ihr im Gespräch mit ihrem Freund Udo Parker , der seit vielen Jahren Unterricht an der Ukulele gibt. „Ich fragte ihn einfach, ob er sich vorstellen könnte seine Schüler zu mir in den Laden zu holen“, erinnert sich Junghans. Kurz darauf starteten die ersten Kurse im besonderen Proberaum am Rande der Fußgängerzone.
Auch sie nahm zu diesem Zeitpunkt das erste Mal eine Ukulele in die Hand. Mit der persönlichen Begeisterung zum Musizieren kam sie anschließend zu dem Entschluss, auch Kunden die Ukulele näherzubringen. Heute stehen in ihrem Laden, der seitdem den Zusatznamen „Ukebox“ trägt, über 60 verschiedene Modelle zum Verkauf. Bunt, aus unterschiedlichen Hölzern und verschiedenen Größen hängen hier an den Wänden. An der Vielfalt hat die Geschäftsführerin besondere Freude: „Jede Ukulele klingt anders. Deshalb macht es noch viel mehr Spaß, in einer Ukulelen-Band zu proben“. Auch aus diesem Grund hat sie mit weiteren Anfängern die Gruppe „Die Kurstadt Ukuladys“ gegründet. Ihre Proben am Montagnachmittag finden bei gutem Wetter sogar vor der eigenen Ladentür statt. Zuhörer sind dabei keine Seltenheit. Die Zahl der Schüler sei bis heute steigend. Und auch in Zukunft baut die Ladenbesitzerin auf weitere Nachfrage an Unterricht.
Sich in seiner Freizeit für die Ukulele als Musikinstrument zu entscheiden, habe mehrere Vorteile, betont Junghans: „Das Üben der Griffe ist einfacher als bei einer Gitarre. Wir sagen den Schülern immer, dass man ein sehr freundliches Instrument lernt.“ Bereits nach wenigen Unterrichtsstunden könne man einfache Lieder aus der Kindheit problemlos begleiten. Außerdem nimmt das Saiteninstrument nur wenig Platz ein und ist vergleichsweise kostengünstig. Die Einsteigermodelle erhält man in ihrem Musikgeschäft schon ab 39 Euro. Nach oben gebe es aber keine Grenzen.
Fasziniert ist Junghans vom kleinsten angebotenen Exemplar, der Sopranino. Die sei zwar schwerer zu spielen, allerdings sei schon mal ein Kunde in den Laden gekommen und habe darauf einen Klassiker von Johann Sebastian Bach gespielt. So etwas sehe man schließlich auch nicht alle Tage.
Foto: Julia Kühhirt
WK, 27. 08. 2022